Der Kia Niro ist ein Kompakt-SUV des südkoreanischen Automobilherstellers Kia. Das Modell ist zwischen dem Kia Soul und dem Kia Sportage platziert. Produziert wird der Niro seit 2016 in Hwaseong in Südkorea. Ende 2021 wurde eine neue Generation vorgestellt, die Mitte 2022 in Europa auf den Markt kam.
Erste Generation (2016–2022)
Auf der Internationalen Automobil-Ausstellung im September 2013 in Frankfurt am Main zeigte Kia mit dem Niro Concept einen Ausblick auf ein kompaktes Crossover-Modell. Den Niro Concept mit zwei Scherentüren gestaltete Peter Schreyer. Angetrieben wird das Konzeptfahrzeug von einem 1,6-Liter-Ottomotor mit 118 kW (160 PS) an der Vorderachse und einem 33 kW (45 PS) starken Elektromotor an der Hinterachse. Ob es ein Serienfahrzeug geben würde, war bei der Präsentation des Niro Concept noch nicht beschlossen.
Die Premiere des Serienmodells fand im Februar 2016 auf der Chicago Auto Show statt. Es verwendet den Benzin/Elektro-Hybridantrieb des Hyundai Ioniq. In Südkorea wurden innerhalb von zwei Wochen (18. bis 29. April 2016) bereits 2440 Einheiten abgesetzt. Das ist ein Verkaufsrekord für ein Auto im grünen Segment in Südkorea. Vom Hybridmodell Hyundai Ioniq mit der gleichen Antriebstechnik konnten im gleichen Zeitraum nur 755 Einheiten abgesetzt werden. Der Verkauf startete in Frankreich und in den Niederlanden im Juli 2016. In Deutschland war das Auto ab September 2016 verfügbar.
Auf dem 87. Genfer Auto-Salon im März 2017 wurde der Niro als Plug-in-Hybrid vorgestellt, auch er mit dem Antrieb des Hyundai Ioniq. Die elektrische Reichweite gibt der Hersteller mit 58 Kilometern an. Verkauft wurde er ab August 2017 zu Preisen ab 32.350 Euro.
Im Rahmen der CES im Januar 2018 in Las Vegas zeigte Kia ein Konzeptfahrzeug eines elektrisch angetriebenen Niro. Die Serienversion Niro EV, die Ende 2018 auf den Markt kam, teilt sich die Technik mit der ebenfalls 2018 eingeführten Elektroversion des Hyundai Kona und dem im Frühjahr 2019 eingeführten Kia e-Soul.
Der ab 2024 in Südkorea für den dortigen Markt gebaute Kia Niro Plus verfügt über ein 8 cm höheres Dach und veränderte Form des Hecks. Diese Variante wurde allerdings nie nach Europa exportiert.
Sicherheit
2016 wurde der Kia Niro vom Euro NCAP auf die Fahrzeugsicherheit getestet. In der Basisausführung erhielt der Niro vier von fünf möglichen Sternen. Da jedoch für das Modell ein Sicherheitspaket erhältlich ist, wurde der Niro zusätzlich auch mit dem Sicherheitspaket getestet. Bei diesem Test erhielt er fünf von fünf Sternen.
Technische Daten
Das Fahrzeug hat Frontantrieb, eine allradgetriebene Variante ist nicht vorgesehen. Wie auch beim Ioniq wurde in der Entwicklungsphase besonderes Augenmerk auf geringen Verbrauch gelegt. So wurde ein Großteil der Karosserie aus hochfestem Spezialstahl, der Kofferraumdeckel und die Motorhaube aus Aluminium gefertigt. Der Wagen hat einen Luftwiderstandsbeiwert (cw) von 0,29. Der Verbrennungsmotor arbeitet wie im Toyota Prius im Atkinson-Zyklus. Das von manchen Fahrern kritisierte Verhalten beim Beschleunigen von Toyota-Hybridmodellen mit IVT-Getriebe, das sich durch kurzzeitige lautere hohe Drehzahlen des Motors äußert, entfällt beim Niro. Er hat ein Doppelkupplungsgetriebe, das im Gegensatz zum IVT zwar Schaltvorgänge benötigt, die aber ruhiger und zügiger ablaufen.
e-Niro
Unter dem Namen e-Niro wurde ab 2019 eine batterieelektrisch angetriebene Variante angeboten. Für die Antriebsbatterie stehen zwei Kapazitäten zur Wahl: Mit der 39,2-kWh-Standardbatterie hat der Wagen eine WLTP-Reichweite von 289 km und mit der größeren 64-kWh-Batterie für hohe Reichweite („long range“) sind es 455 km.
Ausstattung
Der Niro wird in verschiedenen Ausstattungsvarianten geliefert. Die Aufstellungen gehen von der einfachen zur maximalen Ausstattung:
Deutschland
- Edition 7 (Grundausstattung)
- Vision (Mittlere Ausstattung)
- Spirit (Top-Ausstattung)
Schweiz
- Trend
- Power 25
- Style
Österreich
- Titan
- Silber
- Gold
- Platin
Zweite Generation (seit 2022)
Das Design der zweiten Generation wurde mit der Studie HabaNiro auf der NYIAS präsentiert. Wesentliche Merkmale wurden in die Serienreife übernommen. So wurden der Kühlergrill, die Motorhaube sowie Scheinwerfer und Rückleuchten komplett überarbeitet. Der Marktstart in Europa erfolgte im Juni 2022 (Hybride) bzw. Juli 2022 (EV). Anlässlich des 30-jährigen Bestehens von Kia auf dem deutschen Markt wurde im April 2023 das auf 1500 Exemplare limitierte Sondermodell Beyond 30 für den EV vorgestellt. Nach der Markteinführung des Kia EV3 nahm der Hersteller die Elektroversion im November 2024 vom deutschen Markt.
Technik
Das Fahrzeug basiert auf der K-Plattform der dritten Generation. Die Karosserie, die sechs Zentimeter länger wurde (Radstand 2 cm größer), bleibt von der Form weitestgehend erhalten, orientiert sich jedoch an der aktuellen Designsprache des Herstellers, der Luftwiderstandsbeiwert (cW) beträgt wieder 0,29. Der Einsatz von hochfestem Stahl wurde um 22 Prozent erhöht, was der Verwindungssteifigkeit zugutekommt und das Gewicht um etwa 20 kg verringert. Auffällig sind insbesondere die Form des LED-Tagfahrlichts als auch die farblich abgesetzte C-Säule, hinter der sich funktionale Luftleitöffnungen befinden. Die Ladeklappe der vollelektrischen Version, die fortan Niro EV genannt wird, bleibt weiterhin an der Fahrzeugfront positioniert. Schnellladen ist mit 100 kW möglich, so dass der Akku in 43 Minuten auf 80 Prozent geladen ist. Außerdem kann der EV bis zu 3 kW an externe Geräte abgeben. Die Akkus des EV und des Plug-in-Hybrids wurden maximal 2 kWh größer. Die Hybrid-Version wird über eine sogenannte Geofencing-Funktion verfügen, die automatisch auf reinen Elektroantrieb umschaltet, beispielsweise beim Fahren in eine Umweltzone.
Auch im Innenraum werden Anleihen anderer Kia-Modelle aufgegriffen. Die breite Displaygestaltung, die Klimabedieneinheit und das Lenkrad ähneln denen des EV6. Dabei befinden sich zwei Displays unter einer 80 cm breiten, leicht gekrümmten Abdeckung. Darüber hinaus kommen auch hier nachhaltige und recycelte Materialien zum Einsatz: Die Sitzbezüge bestehen aus Bio-Polyurethan und der Lack in den Türverkleidungen ist frei von BTX-Aromaten.
Das Fahrwerk hat vorn MacPherson-Federbeine, hinten eine Vierlenkerachse. Außerdem werden verschiedene Fahrerassistenzsysteme angeboten, von denen einige zur Serienausstattung gehören.
Sicherheit
2022 wurde der Niro der zweiten Generation vom Euro NCAP auf die Fahrzeugsicherheit getestet. Er erhielt vier von fünf möglichen Sternen.
Ausstattung
Der Niro wird in Deutschland in verschiedenen Ausstattungsvarianten geliefert. Die Aufstellungen gehen von der einfachen zur maximalen Ausstattung:
- Edition 7 (Grundausstattung)
- Vision (Mittlere Ausstattung)
- Plug & Ride (Mittlere Ausstattung)
- Spirit (Top-Ausstattung)
- Inspiration (Top-Ausstattung mit Extras)
Die Ausstattungslinie Plug & Ride ist nur für PlugIn Hybride (ab 12/2024) verfügbar. Inspiration ist nur für die elektrische Variante des SG2 (ab 07/2022) verfügbar.
Anlässlich des 30. Jubiläums von Kia in Europa war das auf 1.500 Fahrzeuge limitierte Beyond-30-Paket verfügbar – jedoch nur in Verbindung mit der Ausstattungslinie Inspiration. Diese Fahrzeuge setzen sich optisch durch orangene Akzente ab.
Weitere Ausstattungsvarianten des elektrischen Niro im europäischen Ausland:
- Frankreich: Motion, Active, Premium
- Spanien: Concept, Drive, Emotion
- Niederlande: Light, Light Advanced, Air, Plus, Plus Advanced
- Österreich: SAM, Titan, Silber, Gold, Platin
Technische Daten
Zulassungszahlen in Deutschland
Seit dem Marktstart 2016 bis einschließlich Dezember 2024 sind in der Bundesrepublik Deutschland insgesamt 52.228 Kia Niro neu zugelassen worden. Mit 9.223 Einheiten war 2022 das erfolgreichste Verkaufsjahr.
Einzelnachweise
Weblinks
- Offizielle Website
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